Vornamen

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Straßen mit Vornamen sind oftmals mit dem früheren Adel und seinen Herrschaftsgeschlechtern verbunden. Klassisch steht dafür etwa die Friedrichstraße, die dem Kurfürsten Friedrich III. bzw. nach seiner Krönung König Friedrich I. (1767 – 1713) gewidmet ist. Ein zweiter Verdacht richtet sich nicht von ungefähr auf die Heiligkeit der NamensgeberInnen. So läßt sich bei der Hildegard- und der Elisabethstraße naheliegend auf Hildegard von Bingen (1098 – 1179) und Elisabeth von Thüringen (1207 – 1231) schließen. In Berlin ist man damit allerdings in beiden Fällen auf dem Holzweg.

Allerdings sind bei weitem nicht alle Vornamenstraßen der Heiligkeit oder dem Adel geschuldet. Einige Investoren im 19. Jahrundert haben zum Beispiel ihre Ehefrauen bzw. Töchter auf diese Weise verewigt. Das gilt etwa für die Margaretenstraße in Grunewald und die Hildegardstraße in Wilmersdorf. Berlin weist neben einzeln hier und dort auftauchenden Straßen mit Vornamen sogar einige Hotspots auf. Vorrangig sind es dann Frauennamen, die auf den Schildern zu sehen sind.

In Friedenau sind es Wagnerfrauen. Neben seiner Frau Cosima werden weitere 8 Opernfiguren von Brünnhilde über Kundry bis Sieglinde geehrt. Liste der Straßen in Friedenau.

Bürgerlich und nicht ganz so geschichtsträchtig geprägt sind die Frauenvornamen in Tegelort im Ortsteil Konradshöhe des Bezirks Reinickendorf. Dafür stehen etwa Bärbel, Beate oder auch Helga. Schon diese wenige Namen deuten es an, die Benamung ist recht neu, nämlich von 1961. Liste der Straßen in Konradshöhe.

Ein ähnlicher Hotspot mit Frauenvornamen findet sich Lankwitz. Allerdings ist er etwas älteren Ursprungs, genauer gesagt sind die Straßen vorwiegend vom Ende der 1890er Jahre bis in die 1930er so benannt worden. Bei der Barbarastraße, Brigittenweg, Renatenweg und Ruthstraße und vielen weiteren scheinen wie in Tegelort keine besonderen Beziehungen zu irgendwelchen vergangenen Berühmtheiten zu bestehen. Liste der Straßen in Lankwitz.

Männervornamen finden sich immer mal wieder. In einigen Fällen ist das trügerisch, weil es sich in um Nachnamen handelt, die bloß ohne Vornamen daherkommen – als Beispiel soll die Corneliusstraße in Lankwitz dienen, ein Komponist, der mit anderen Komponisten einen kleinen Kiez bildet. In Berlin gibt aber sogar ein männlich dominiertes Viertel. Das ist die Gartenstadt in Alt-Hohenschönhausen im Bezirk Lichtenberg. Hier wurden 1925 eine ganze Reihe von Männer auf die Straßenschilder geprägt. Benno, Detlev und Oswald stehen hier stellvertretend für die anderen Männer. Liste der Straßen in Alt-Hohenschönhausen.

Was die jeweilige Herkunft der Namen und den Zeitpunkt der Benamung betrifft, gibt Kauperts verlässlich Auskunft.

Alte Wilde Korkmännchen auf Vornamen-Straßenschildern:

A Albertstraße Albrechtstraße, Almutstraße, Alexanderstraße, Kleine Alexanderstraße, Alexandrinenstraße, Amalienpark, Andreasstraße, Annastraße, Arnimallee, Augustastraße, Auguste-Viktoria-Straße, Auguststraße, Barbarastraße, Bärbelweg, Bernhardstraße, Bettinastraße, Brigittenstraße, Brünnhildestraße, Ceciliengärten, Charlottenstraße, Chlodwigstraße, Claudiusstraße, Cosimaplatz, Cunostraße, Dietlindestraße, Dorotheenstraße, Ede-und-Unku-Weg, Edithstraße, Elisabethstraße, Elsastraße, Evastraße, Felixstraße, Franzstraße, Freiaplatz, Friedelstraße, Friedrich-Karl-Straße, Friedrichstraße, Friedrich-Wilhelm-Platz, Friedrich-Wilhelm-Straße, Gudrunstraße, Hagenstraße, Hedwigstraße, Heinrichplatz, Hermannstraße, Hertastraße, Hildegardstraße, Horstweg, Ingridpfad, Isoldestraße, Irmgardstraße, Alte Jakobstraße, Johannaplatz, Katherinenstraße, Konradinstraße, Kundrystraße, Lorenzstraße, Margaretenstraße, Mariannenplatz, Mariannenstraße, Marienstraße, Martinstraße, Maximiliankorso, Melchiorstraße, Niklasstraße, Odilostraße, Ortrudstraße, Paulinenstraße, Reinhardtstraße, Renatenweg, Richardstraße, Rüdigerstraße, Sebastianstraße, Sentastraße, Siegfriedstraße, Sieglindestraße, Siegmunds Hof, Sigismundkorso, Sibyllenstraße, Sophie-Charlotten-Straße, Stephanstraße, Ede-und-Unku-Weg, Theklastraße, Theodorstraße, Urbanstraße, Urselweg, Ursulastraße, Viktoriastraße, Viktoria-Luise-Platz, Waldemarstraße, Waltraudstraße, Wernerstraße, Wilhelminenhofstraße, Wilhelmsaue, Wilhelmstraße, Winfriedstraße, Wolframstraße, Yva-Bogen Z

noch mehr Vornamenstraßen … von Joy Fox:

A Albrechtstraße, Arnulfstraße, Auguststraße, Cecilienstraße, Cunostraße Elsenstraße, Friedelstraße, Friedrichstraße, Friedrich-Franz-Straße, Friedrich-Karl-Straße, Hedwigstraße, Hermannplatz, Hermannstraße, Hubertusallee, Ilsestraße, Alte Jakobstraße, Neue Jakobstraße, Jonasstraße, Karolinenstraße, Katharinenstraße, Kunigundenstraße, Leonorenstraße, Lorenzstraße, Luisenstraße, Luitpoldstraße, Mariannenstraße, Mathildenstraße, Ottokarstraße, Richardplatz, Thomasstraße, Urbanstraße, Viktoria-Luise-Platz, Wilhelminenhofstraße, Wilhelmstraße Z

Korkrecycling ohne Korkmännchen

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Alle Lager sind voll

Korken werden von vielen Menschen gesammelt. Ich kann das u.a. deshalb bestätigen, weil mir oft welche angeboten werden, um daraus Alte Wilde Korkmännchen zu basteln. Das ist schön, denn es ist die Rückmeldung: Mach weiter so, mir gefällt das! Meist heißt es dann aber: Nein danke! Alle meine Lager sind voll. Kein Bedarf.
Aber was passiert eigentlich mit Korken, die gesammelt, aber nicht als Korkmännchen recycelt werden?

Sammeln für die Diakonie Kehl-Kork

Korksammlung im Rathaus Charlottenburg für „Korken für Kork“

Vorneweg. Korken zu recyceln macht Sinn, denn eine Korkeiche wächst erstmal ca. 15 bis 20 Jahre um das erste Mal beschnitten zu werden. Und der erste Schnitt taugt nicht. Erst durch den Schnitt, wächst der Kork in der Form nach, wie er für Korken gebraucht wird. D.h. Neupflanzungen brauchen etwa 40 bis 50 Jahre bis sie produktiv genutzt werden können. Da ist Wegschmeißen einfach zu schade.
Die Korken werden nachsortiert und dann zu Granulat verarbeitet. Daraus können zwar keine neuen Korken gemacht werden – lebensmittelgerecht wäre das nicht –, allerdings lassen sich die aufbereiteten Korken hervorragend als Wärmedämmungsmaterial nutzen.

Korken für Kork

Korken für Kork

In der Aufbereitung der Korken konnten in den 90er Jahren in den Werkstätten des Epilepsiezentrums Kehl-Kork (kein Witz) 12 Arbeitsplätze für Behinderte geschaffen werden. Bundesweit wird für „Korken für Kork“ gesammelt. Bis 2014 ist das Aufkommen an Korken zurückgegangen, so dass die Aufbereitung nicht im Epilepsiezentrums selbst, sondern in Partnerfirmen stattfindet, um daraus Korkplatten zu erstellen. In der Logistik der Korkensammlung sind immer weiterhin Behinderte beschäftigt.
In Berlin nehmen alle Recyclinghöfe der BSR Korken für die Aktion Korken für Kork an.
Detailliertes zum Korkrecycling findet sich bei Wikipedia.

„BERLIN – the inner layer“ mit Monster-Yogi

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Monster-Yogi in der Uhlandstraße

Berlin. Alex Soloviev hat aus vielen Filmschnipseln einen wunderbaren 03:36 min langen Videofilm über das Gefühl dieser Stadt zusammengestellt. Zum Gefühl dieser Stadt gehören auch die Street-Yogis und Korkmännchen. Kein Wunder, dass Alex Soloviev ein Monster-Yogi nach 00:33 min eingefangen hat.

„It has endless edges, tints and singularities. Berlin is a power city. You can feel it there. It’s positive and razor sharp simultaneously. Berlin can be strong and complex for its visitors.
I tried my very best to catch the spirit of it. At least how I felt it running in the cold streets with my camera.

Music by R.Taubert
Street „drums“ by BuckIt
Listen in good headphones. It’s a must.“

 

Mit Glitzer und Haar ein neues Gesicht zeigen

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Wackelpeter in Neukölln

Während Alte Wilde Korkmännchen immer noch puristisch in Kork daher kommen, haben sich die Street-Yogis mit der Zeit deutlich geändert. Und wenn 2015 das Jahr der Sonnenschein-Yogis war, dann ist 2016 das Jahr der Haare, des Glitzer und dem neuen Gesicht. Das gab es auch vorher schon bei Street-Yogis – hin und wieder in dieser oder jener Form. Doch 2016 sind der Glitzer und Neon-Streifen ein bestimmendes Element des Aussehens. Und Haare aus Wolle, Glitzer oder Neon-Streifen erobern den Kopf. In der zweiten Jahreshälfte ersetzt ein neues Gesicht aus Pappmaché zuweilen den Kork beim Kopf.

Einen Überblick über diese Neuheiten bei den Street-Yogis zeigen einige Fotos von Kork Botschafter. Das neue Gesicht ins Licht gesetzt:

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Berliner Straßenschilder sind individuell

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Jedes Straßenschild, das nur ein wenig auf sich hält, entwickelt mit der Zeit eine gewisse Individualität. Da gibt es in Berlin von früher her den Ost-West-Unterschied, der sich noch heute in der Form der Schilder und ihrer Schrifttype zeigt. Z.T. ist, wohl weil es im Osten meist nur ein Schild pro Straßenecke gab und diese wie im Westen im Zuge der Zeit ‚aufgeforstet‘ wurden, dieser Unterschied heute an einigen Straßenecken zu bewundern. Zu den Schildern und den Differenzen kann man in Wikipedia (Straßenschild) nachschauen. Aber nicht nur das. Straßenschildern verblassen … bis zur Unkenntlichkeit. Sie setzen Moos an. Einige halten es lieber mit der Ausbildung von Mosaiken. Andere versuchen die geometrischen Strukturen ihrer Umgebung aufzunehmen. Der Vielfalt sind kaum Grenzen gesetzt. Hier eine kleine Auswahl. Barbara Rohst hat mich auf die Idee gebracht, mal ein paar zusammenzustellen.

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Mehr zum Ost-West-Unterschied auf der Seite Berliner Straßenschilder

Eisern Union – Rot-Weiß-gestreifte Fans on the top

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In diesem Jahr haben in Köpenick eine Reihe von Rot-Weiß-gestreiften Fans auf den Straßenschildern für Unterstützung der Eisernen gesorgt. Nicht nur rund um das Stadion sondern weit darüber hinaus hat eine halbe Fußballmannschaft schon bei der Anfahrt für gute Stimmung gesorgt.

http://www.street-yoga.de/galerie_1/bild-1725.html

Die Unions-Yogis von Emil Sch. sind auch stilistisch eine echte Bereicherung in der Korkmännchen-Vielfalt. Deshalb wurden sie auch in mehreren Stadionheften, bei den Spielen gegen den FC St. Pauli, Hannover 96 und Bochum, ausführlich gewürdigt. Union-Yogis haben es sogar bis ans andere Ende der Welt nach Neuseeland auf die Straßenschilder geschafft.

Die Heftseiten als pdf zum Herunterladen: hier. [Vielen Dank an den FC Union)

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Unions-Yogi mit Alte Wilde Korkmännchen Foto von Silke Scharn

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Unions-Yogi Foto von Barbara Wilke

Unions-Yogis und Foto von Ingo Lange

Fotos Alte Wilde Korkmännchen

 

Martinsumzug mit dem Alte Wilde Korkmännchen

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Im katholisch geprägten Rheinland hat der Martinsumzug eine ungleich höhere Bedeutung als im großstädtischen Berlin. In Bonn etwa hat jede Grundschule, die auf sich hält, einen eigenen Martinsumzug, wo es geht mit einem Martin, der auf einem Pferd dem Zug voranreitet. Für die älteren Schüler gibt es einen großen Martinsumzug in der Innenstadt.

Wenn es eine große Kindertagesstätte ist, wie die Jungen Wilden es sind, dann hat sogar die Kita einen eigenen Umzug mit Pferd und Blechkapelle und anschließendem Martinsfeuer mit Umtrunk für die Kleinen wie die Großen. Natürlich fehlt auch der Weckmann nicht. Und wenn es danach noch zum Schnörzen geht und das Ergebnis des Bettelgesangs ergiebig war, dann prägt sich das fürs Leben ein.

Kein Wunder also, dass auch das Alte Wilde Korkmännchen (mit namensgebenden Bonner Wurzeln) jedes Jahr aufs Neue um den Martinstag mit der Laterne loszieht, auch wenn es Berlin ist.

Seit 2013 jedes Jahr unterwegs

 

Street-Art-Welt Berlin – Fotokalender 2017

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Streetart-Fotoausstellung im Theater O-Tonart von Lupo Finto

In den Vorräumen des Theaters O-Tonart in der Kulmer Straße in Schöneberg ist zur Zeit eine Ausstellung mit einer Reihe von Streetart-Fotografien von Lupo Finto (Andy Wolff) zu sehen. Neben Cut-outs, Stencils und anderen Pieces hat er ein paar Korkmännchen fotgrafiert. So etwa einige Street-Yogis von Joy Fox und eine herbstliche Figur von Kork Botschafter. Von Alte Wilde Korkmännchen ist ein Koch-(männchen) aus der Kochstraße zu sehen.

Der Koch ist auch im Fotokalender 2017 enthalten, für den Lupo Finto seine „Lieblinge“ der Straßenkunst ausgewählt hat. Die Ausstellung kann während der Öffnungszeiten des Theaters O-Tonart angesehen werden. Dort ist auch der Kalender erhältlich oder direkt bei lupofinto@gmx.de .

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Im Uhrzeigersinn: Koch in der Ausstellung, Veranstaltungsplakat, der Koch vorm Setzen und in der Kochstraße, Herbstgrüße von Kork Botschafter

 

Der Speerwerfer und das Alte Wilde Korkmännchen

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Der Speerwerfer und das Alte Wilde Korkmännchen sind ein Pärchen, das nun schon mehrfach versucht hat zusammen zu kommen. Beim aktuellen Versuch treibt es den Alte Wilde Speerwerfer auf die Spitze.

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Foto: Frank Guschmann

Der Speerwerfer ist eine Bronzeskulptur von Karl Möbius. Ursprünglich wurde er 1921 gegossen. Bei der heute im Volkspark Wilmersdorf aufgestellten Figur handelt es sich um einen Neuguss von 1954.
Außer dem schon diverse Male entwendeten Speer, trägt der Speerwerfer zuweilen interessante neue Accessoires und schon mal farbliche Aufträge unterschiedlicher Art. In der Flickr-Gruppe „Speerwerfers neue Kleider“ wird die Wandlungsfähigkeit dieser Figur des öffentlichen Lebens im jahreszeitlichen Lauf sowie in großer Breite und Schönheit dokumentiert. Auf den Fotos sind auch die wiederholten Annäherungen des Alte Wilde Korkmännchen an den Speerwerfer zu begutachten. Daneben sind Fotos seiner „Schwester“ aus dem Gruga-Park in Essen zu bewundern.

März und Juli 2014 sowie September 2016