On top of the rod – Joy Fox oben auf der Stange

Die Figuren von Josef Foos / Joy Fox haben sich über die Jahre als äußerst wandlungsfähig erwiesen. Was mit Yoga-Stellungen als Street-Yoga pur mit Kork und Schaschlikspieß begann, ist durch Farbe und allerlei Accessoire in vielfältige Erscheinungsformen mutiert. Um den Jahreswechsel gab es einen neuen Schub:

Die kalte Jahreszeit bringt es mit sich, dass viel Zeit zum Basteln vorhanden ist. Allerdings wird die Zeit, in der geklebt werden kann, drastisch eingeschränkt. Oft ist es zu nass und manchmal auch zu kalt, denn für den Montagekleber werden + 5° C erwartet. Jedenfalls dann, wenn er seine Funktion gut erfüllen soll.

Wieder nix mit Kleben! basiert auf einem Foto von ands78
https://www.flickr.com/photos/ands78/30396877056/

[Für größere Fotos anklicken!]

Diese Ausgangslage war wohl für Joy Fox neben seiner allgemeinen Innovationsfreude bestimmend für eine neuerliche Wandlung der Street-Yogis, die im Winter 2016/17 eingesetzt hat. Dabei hat er sich die Erfahrungen mit der JoY-Art zu Nutze gemacht. Bei ihr wurden schon vor einiger Zeit die Kappen von Straßenschilder-Stangen verziert; vornehmlich mit Sonnen auf rotem Grund und der Aufschrift JoY. Im Nachhinein liegt es auf der Hand, dass wenn die Kappen schon verziert, sie auch in der warmen Stube beklebt werden können. Sie dann auszusetzen, ist fast bei jedem Wetter möglich.

Die vorbereitende Heimarbeit begünstigt dann auch die Gestaltung aufwändiger und filigraner Figuren, die nach dem Aussetzen wirklich ganz oben auf der Stange sind (on top of the rod). Und so hat Joy Fox offenbar mehr und mehr Spaß an der Sache gefunden und die Innovation auch in die wärmeren Jahreszeiten übertragen. Viele seiner Figuren aus 2017 überraschen durch ihre in der Vielfalt aufwändig gestaltete Variantenbreite. Einen kleinen Eindruck davon geben ausgewählte Fotos von Korkbotschafter:

Es lohnt sich also in der Stadt die Augen offen zu halten!

Im Frühsommer hat Joy Fox als weitere Veränderung der Idee mit den Straßenschilder-Stangen die früheren Versuche mit dem Urban gardening wieder aufgegriffen. Dabei hilft ein Plastikbecher ein wenig Feuchtigkeit für die darin gepflanzten Sukkulente aufzufangen. Hier nur ein Foto, mehr davon in einem späteren Beitrag.

JoY-Garden in Neukölln

 

Freundlicher Schwarm aus Kork

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Anfang des Jahres 2017 erging eine Anfrage nach Odense in Dänemark, ob es denn vielleicht möglich wäre, dass 2 oder 3 Brummer aus der fliegenden Abteilung der Korkfiluren den Weg nach Berlin finden können.

Im März kam dann ein Paket mit einer Riesenüberraschung – es war gleich ein ganzer Schwarm, der hier gelandet ist. Und selbst eine Raupe war noch dabei.

Mit der Zeit werden die Flieger im Stadtgebiet von Berlin ausgesetzt.

im April in Friedenau

im Mai in Wilmersdorf

In Berlin sind noch nicht alle Insektenbrummer, Bienen und Marienkäfer aufgehängt, da wird in Dänemark schon das nächste Projekt für Langeland vorbereitet:

Vorbereitungen für das Langeland-Projekt

Vorbereitungen für das Langeland-Projekt

Titelblatt von >una città< #FreeDeniz-Korkmännchen

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Das Alte Wilde Korkmännchen demonstriert für die Freiheit von Deniz Yücel auf dem Titelblatt der italienischen Zeitschrift >Una Città<.
Die Homepage der Zeitschrift kann hier aufgerufen werden.

Weiterhin wird jede Woche ein neues #FreeDeniz Korkmännchen gesetzt. Die Fotos können auf der Beitragsseite vom 17. März Öz-Gıda und #FreeDeniz aufgerufen werden

Öz-Gıda und #FreeDeniz

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Symbolischer Blick von der alten Wirkungstätte Taz zum Springer Hochhaus in der Rudi-Dutschke-Straße

Einen der – für mich – ’nettesten‘ Kommentare hat Deniz Yücel in Taz geschrieben als die Pegida, Bergida und was weiß ich …gida ihre erste Hochphase hatte.

Kurz zur Erklärung. Wir haben, wie viele andere in Berlin, ‚unseren‘ Türken. Also den Türken unseres Vertrauens. Wenn es um frisches Gemüse und internationale Ware geht. Der Süpermarket heißt ÖzGida und ist in der Hauptstraße in Schöneberg ansässig.

http://www.clemensheni.net/allgemein/oezgida-eine-antirassistische-antwort-auf-pegida/

Für die 2014 im Dezember mit Recht oft stattfindenden Demonstrationen – es ging schließlich darum, dass die diversen rechten …gidas nicht den öffentlichen Raum erobern konnten – hatte Deniz in einer taz-Kolumne einen Vorschlag parat (der Beitrag auf taz.de):

Erst „Pegida“ in Dresden, jetzt „Dügida“ in Düsseldorf, „Bogida“ in Bonn, „Kagida“ in Kassel, „Mügida“ in München und sogar – kein Scherz – „Ogida“ in Ostfriesland. Sind Sie von diesen rechtspopulistischen Aufmärschen auch schon ganz verwirrt? Hier kommt die Lösung: Özgida.

Die haben auch ein besseres und größeres Angebot als die immer selbe braune Sülze. (Gerade wieder: Rinderschinken „Pastirma“, 100 g, 2,79 Euro. Gekochte Maronen, 200 g, 2,29 Euro. Türkischer Mokka 250g, 3,49 Euro. Und sogar Bio Beluga Linsen, 500 g, 3,19 Euro.)

Der „Multikulti-Supermarkt“ befindet sich in der Hauptstraße in Berlin-Schöneberg, bietet aber auch eine „virtuelle Tour“ im Internet an (mit orientalischer Musik!).

Und Özgida ist nicht die einzige Alternative zu „Pegida“. Eine weitere ist Eurogida, mit Filialen in elf der ehemals zwölf Westberliner Bezirke. (Nur nicht in Zehlendorf. Und keine einzige in Ostberlin.) Dort gerade im Angebot: Getrocknete Feigen 500 g, 2,49 Euro, Putengulasch, 1 kg, 4,49 Euro, Clementinen, Spanien/Griechenland, 1 kg, 0,99 Euro.

Sicher würden sich massenweise Özgida oder Eurogida-Tüten prima auf Gegendemonstrationen gegen „Pegida“ etcetera machen. Oder an Fenstern, wenn diese Spackoaufmärsche dort vorbeiziehen. Noch eine Alternative: Algida, wie Langnese-Eis u.a. in der Türkei, Italien und Griechenland heißt.

Gefällt Ihnen die Idee, die dem Kollegen Thomas Blum vom Neuen Deutschland und mir kam? Dann machen Sie doch einfach.

Besser: Özgida. Oder Eurogida. Oder Algida.

Deniz Yücel wird nun seit dem 14. Februar von der türkischen Justiz gefangen gehalten, weil er seine Arbeit als Journalist richtig gemacht hat. Selten einfach, oft anstößig – genau so, wie du es brauchst, wenn du auch selber nachdenken willst. Der Impuls, ein Korkmännchen mit #FreeDeniz nach der Inhaftierung vor die türkische Botschaft oder wenigstens in die Nähe zu setzen, war sofort da. Dass sich seine Festsetzung nun länger hinzieht, war anfangs nicht absehbar – offenbar braucht es die Unterstützung für Deniz, in welcher Form auch immer, über einen längeren Zeitraum. Remember-#FreeDeniz-Korkmännchen werden nach Möglichkeit wöchentlich gesetzt, solange Deniz in Haft ist.

Alle #FreeDeniz-Korkmännchen

Hier noch einmal der Link zum ständig aktualisierten Wikipedia-Eintrag zu Deniz Yücel.

No Racism – manchmal ist ein Stehtment angebracht

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Die Freiheit erleuchtet die Welt – „Make America Great Again“, wenn dann bitte so

Auch wenn Korkmännchen in der Regel für hintergründigen Spaß zuständig sind. Manchmal ist doch eine Stehtment angesagt (siehe dazu auch Reclaim Your City).

In Friedenau gibt es eine Stolperstein-Aktivistin, die offenbar für einige Leute von Rechtsaußen ein Dorn im Auge ist. Petra Fritsche, ihre Wohnung und die Stolpersteine sind schon einige Male Ziel von (Farb)-Anschlägen gewesen. Vor allem nehmen die rechten Rassisten die Stierstraße aufs Korn, was unter anderem daran liegt, dass hier ein Judenhaus in Friedenau war. Also ein Haus, in dem Juden vor ihrer Deportation zwangseinquartiert worden sind. Entsprechend viele Stolpersteine und Stolperschwellen gibt es in dieser Straße. Anlässlich einer Stolpersteinverlegung am 19.3.2014 wurde für das Alte Wilde Korkmännchen das erste Mal mit dem Stehtment „No Racism“ kreiert. Bei diesem einen Mal blieb es nicht. Zum einen ist Streetart vergänglich und zum anderen gab es erneute Farbanschläge.

Auf Wikipedia gibt es eine Liste der Stolpersteine in Friedenau, die im Februar 2017 für den Ortsteil 174 Stolpersteine und 2 Stolperschwellen umfasst. In der Liste sind einige Daten zu den Stolpersteinen erfaßt, sofern sie ermittelbar waren.

Donald Trump ist für seinen Neo-Rassismus bekannt. Egal ob es sich Mexikaner oder Indianer handelt oder um Zurückweisung von Menschen wegen ihres Glaubens oder der regionalen Herkunft. Das wäre nicht weiter erwähnenswert, wenn dieser Mann nicht der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika geworden wäre. Das zwingt zur Stellungnahme und zum Stehtment. Nichts eignet sich als Symbol besser dazu als die Freiheitsstatue in New York. Denn mit den zerissenen Ketten zu ihren Füßen, ihrer Krone und der Fackel ist sie nicht nur ein Symbol für Freiheit, sondern auch ein Symbol gegen diesen plumpen weißen Rasissmus.

„Die siebenstrahlige Krone … symbolisiert ursprünglich die Sonne, hier aber die sieben Weltmeere und die sieben Kontinente. Zusammen mit der Fackel sollen sie die Botschaft verkünden, dass die Freiheit die Welt erleuchtet“ (Wikipedia-Eintrag zur Freiheitsstatue)

In Berlin gibt es einige Orte, wo dieses Stehtment nicht unangebracht ist:
In der Clayallee in Berlin ist das Konsulat der USA und ein Teil der Botschaft angesiedelt.
Auf dem John-F.-Kennedy-Platz vor dem Rathaus Schöneberg erklingt mittags die Freiheitsglocke.
An der Amerika Gedenkbibliothek in Kreuzberg. Th. Jefferson wird im Foyer mit einem Ausspruch zitiert: „Die Gründung beruht auf der unbegrenzten Freiheit des menschlichen Geistes. Denn hier scheuen wir uns nicht, der Wahrheit auf allen Wegen zu folgen und selbst den Irrtum zu dulden, solange Vernunft ihn frei und unbehindert bekämpfen kann.“
(Weitere Orte folgen.)

Inspiration in Kork

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koch-jan-oskar

Auf meiner Seite In·s·pi·ra·ti·o̱n habe ich einige Ideen gesammelt, was mit Korken so alles angestellt werden kann. Einige dieser Ideen lassen gut auf Straßenschildern verwirklichen, andere sind eher Indoor-Ideen. Hier nur ein paar Fotos.

Musiker

Mützen

Radfahren

Mehr auf der Seite In·s·pi·ra·ti·o̱n

Ich möchte die Seite gerne vervollständigen, damit noch mehr Menschen inspiriert werden, eigene Ideen umzusetzen. Du hast selbst schon gebastelt und willst deine Idee auf dieser Seite teilen? Schicke deine Fotos an Mail@Korkmaennchen.de!

Reclaim Your City

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Stehtment in der Schlegelstraße: Reclaim Your City

Vor allem stehen die Korkmännchen für Spaß. Das Basteln, Kleben und auch das Fotografieren, Dokumentieren und Posten macht viel Freude. Offensichtlich ist der Spaß nicht nur auf Seiten der Korkmännchensetzer, sondern ebenso bei vielen Menschen, die die Figuren wahrnehmen und dann gezielt nach ihnen Ausschau zu halten.

Josef Foos hatte das Überraschungsmoment schon früh auf seiner Homepage so beschrieben:
„Das Besondere an den Street-Yogis ist, dass sie, obwohl im öffentlichen Straßenland stehend, für die meisten Menschen unsichtbar sind. Wenn sich Ihnen ein Street-Yogi zeigt, möchte er Ihnen Freude und Glück bringen.“

Und doch schwingt noch etwas Anderes mit. So eine Art von kleiner Widerständigkeit. Ein nicht Ausgesprochenes „Die Stadt, die Straße ist mehr als die Straßenverkehrsordnung und Parkraumnutzungskonzept“. Wie auch andere Streetart sind Korkmännchen und Street-Yogis Raumaneignung, Wieder-Raumaneignung von öffentlichem Raum. Auf kleiner Flamme stehen sie für die Frage „Wem gehört die Stadt?“ oder die Aufforderung „Hol dir die Stadt zurück!“

Auch aus diesem Grund posieren einige Alte Wilde Korkmännchen mit dem Schild:
„Reclaim Your City“ – für notorische Abkürzer ist es schlicht RYC

Frank M. Rafik from Berlin, stateless person – Reclaim your city! CC BY-SA 2.0

Die wohl bekannteste Fundstelle von Reclaim Your City war die Cuvry-Brache in Kreuzberg. Als der bekannte Graffiti-Künstler Blu seine Wandmalerei 2007/08 anbrachte, hat er das früher angebrachte Graffiti stehen lassen und in das Bild integriert. So war es ein jahrelanger Anziehungspunkt vieler Berlin-Besucher. Bis zur Protest-Übermalung im Dezember 2014 gegen den Versuch, das bekannte Graffiti als wertsteigerndes Kunstobjekt in der Nachbarschaft einer Investorengruppe zu mißbrauchen. Übriggeblieben ist nurmehr das mehrdeutige „Your City„.

Flaschenkorken mundartlich gesehen

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Über die Herkunft von Proppmantje, Gorgmäännl, Zapfemänndli & Co

In Berlin hätten die Korkmännchen wohl auch früher ihren Namen getragen – wenn es denn welche gegeben hätte. Heute wo sich das Hochdeutsche allgemein durchgesetzt hat und die deutschen Mundarten eher eine untergeordnete Rolle spielen, mag das nicht groß zu wundern. Doch das war nicht immer so:
Die Bezeichnungen für Flaschenkorken waren in den Mundarten des ehemaligen deutschen Sprachgebietes sehr verschieden. Glasflaschen wurden vom 15. Jahrhundert an von Frankreich kommend mit Korken verschlossen. Vorher hatte man sich mit Fässern begnügt.
In einigen Gebieten hat sich sprachlich nach ihrer Einführung in Deutschland der ebenfalls aus Frankreich kommende Korken durchgesetzt. Zu diesen Gebieten gehörte auch Berlin. Stamm ist das lateinische Cortex (Rinde) und die Unterarten sind Korks, Gorks, Kurks, Körk und ähnliche Wörter. Daher das erzgebirgische Gorgmäännl.
Im Norden ist es der Proppen, Propp, Proffen, Fruppen und Frupper, der sich flächendeckend mit einem Ableger im Schwäbischen durchsetzt. Die Herkunft erklärt das Plattdeutsche Proppmantje.
In Süddeutschland dominiert der Stoppel mit all seinen Abarten wie Stöpsel, Stoppen, Steppel, Stöpfel u.ä.
Im Alemannischen und der Schweiz kommt der Zapfen zum Tragen. Deswegen wird im Schwyzerdütschen auch vom Zapfemänndli/mandli geredet (siehe Korkmännchen International).
Im Elsässischen ist eine weitere französische Lehnsform wortbildend. Aus dem französischen bouchon wird der Buschong bzw. Büschum. Siehe auch die französische Übersetzung für Korkmännchen bonhommes en bouchons.
Viel genauer kann man die Herleitung der Flaschenkorken-Bezeichnungen und die einzelnen Sprachgebiete übrigens im im dtv-Atlas Deutsche Sprache auf den Seiten 222f nachschlagen.

Korkmännchen Kalender 2017

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Schon letztes Jahr hat das Digital-Druck-Zentrum Berlin (www.ddz-berlin.de) einen Kalender für 2016 mit Street-Yogis und Alte Wilde Korkmännchen für seine Kunden produziert. Jetzt ist ein neuer Kalender für das Jahr 2017 fertig geworden. Das ddz-berlin hat den Kalender zusammen mit Alte Wilde Korkmännchen und Kork Botschafter konzipiert. Alle Fotos sind von Gudrun Borsdorff. Es sind Street-Yogis von Joy Fox und Korkmännchen von Alte Wilde Korkmännchen, Kork-Filuren und Kork Botschafter zu sehen. Einen Eindruck vom Kalender liefern die Kalenderseiten:

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Der Kalender des ddz-berlin 2016 ist in Zusammenarbeit mit dem Fotografen Jens Meyer entstanden. Ein Blick in den Kalender zeigt die Dia-Show:

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Ro2dabear – First up in Washington D.C.!

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Im letzten Jahr hat Ro2dabear – damals noch ohne Namen – seine ersten Figuren in Berlin-Wilmersdorf rund um den Bundesplatz gesetzt. Das Motto der Figuren war „Not without my scarf“. Ohne Schal war keine der Figuren zu sehen:

Später sind die Korkmännchen über den großen Teich gezogen und nun dabei, sich in Washington D.C. auszubreiten. Jedenfalls turnt die erste Figur schon mal am Windom Place. Keep it up!

Hier weitere Figuren aus Wilmersdorf und aus der Vorbereitung in Washington:

Ro2dabear folgen auf Instagram → https://www.instagram.com/ro2dabear/