Alle Lager sind voll
Korken werden von vielen Menschen gesammelt. Ich kann das u.a. deshalb bestätigen, weil mir oft welche angeboten werden, um daraus Alte Wilde Korkmännchen zu basteln. Das ist schön, denn es ist die Rückmeldung: Mach weiter so, mir gefällt das! Meist heißt es dann aber: Nein danke! Alle meine Lager sind voll. Kein Bedarf.
Aber was passiert eigentlich mit Korken, die gesammelt, aber nicht als Korkmännchen recycelt werden?
Korksammlung im Rathaus Charlottenburg für „Korken für Kork“
Vorneweg. Korken zu recyceln macht Sinn, denn eine Korkeiche wächst erstmal ca. 15 bis 20 Jahre um das erste Mal beschnitten zu werden. Und der erste Schnitt taugt nicht. Erst durch den Schnitt, wächst der Kork in der Form nach, wie er für Korken gebraucht wird. D.h. Neupflanzungen brauchen etwa 40 bis 50 Jahre bis sie produktiv genutzt werden können. Da ist Wegschmeißen einfach zu schade.
Die Korken werden nachsortiert und dann zu Granulat verarbeitet. Daraus können zwar keine neuen Korken gemacht werden – lebensmittelgerecht wäre das nicht –, allerdings lassen sich die aufbereiteten Korken hervorragend als Wärmedämmungsmaterial nutzen.
Korken für Kork
In der Aufbereitung der Korken konnten in den 90er Jahren in den Werkstätten des Epilepsiezentrums Kehl-Kork (kein Witz) 12 Arbeitsplätze für Behinderte geschaffen werden. Bundesweit wird für „Korken für Kork“ gesammelt. Bis 2014 ist das Aufkommen an Korken zurückgegangen, so dass die Aufbereitung nicht im Epilepsiezentrums selbst, sondern in Partnerfirmen stattfindet, um daraus Korkplatten zu erstellen. In der Logistik der Korkensammlung sind immer weiterhin Behinderte beschäftigt.
In Berlin nehmen alle Recyclinghöfe der BSR Korken für die Aktion Korken für Kork an.
Detailliertes zum Korkrecycling findet sich bei Wikipedia.