Schon in früheren Jahren hatte Joy Fox die Stangen der Straßenschilder, die frei stehen, für eine Bepflanzung entdeckt. Allerdings mit noch mäßigem Erfolg, denn nach einiger Zeit wurde es den Pflanzen zu trocken, insbesondere wenn es sich um Gräser handelte.
Abhilfe konnte erst dadurch geschaffen werden, dass sich Josef Foos die Fähigkeiten spezialisierter Pflanzen zu Nutze machte und ihnen im bescheidenem Rahmen eine ansprechende Umgebung verschafft hat.
Eine Pflanze, die bescheiden genug für städtische Pflanzaktionen ist, findet sich in der Dach- oder Hauswurz (zum Wikipediaartikel: Hauswurzen), die eine alte Heil-, Zauber- und Zierpflanze ist. Vor allem ist die Hauswurz ein Dickblattgewächs, das in den Blättern Feuchtigkeit speichern kann und deshalb nicht so leicht austrocknet. Sie ist außerordentlich vielfältig, kommt in 6000 Sorten vor und lässt ihren Samen durch durch den Wind verbreiten. In früheren Zeiten hatte die Dachwurz sogar unglaubliche Fähigkeiten, denn sie könnte bei Gewitter, wenn sie im Kamin verbrannt wurde, den Blitzeinschlag verhindern. Jedenfalls wenn sie am 24. Juni, dem Johannistag, gepflückt wurde. Außerdem verhinderten sie den Hexen den Kamineinstieg und auf dem Stalldach beschützte sie das Vieh vor Seuchen.
Heute ist die Wurz wegen ihrer relativen Anspruchslosigkeit ein willkommener Helfer beim Urban gardening. Nachdem die Pflanze zunächst recht unscheinbar aussieht, können sich ihre Blüten unter guten Bedingungen in kurzer Zeit zu einer wahren Pracht auswachsen. Hilfreich ist der Pflanze ein passender Becher, der Regen auffängt, den die Pflanze in ihren Blättern speichern kann.
Es ist also spannend dem Experiment in den nächsten Wochen zu folgen und zu sehen, wie die Pflanzen den Sommer und vielleicht sogar den Winter überstehen.